Gerhart-Hauptmann-Büste enthüllt

Auf dem Kirchvorplatz steht nun, die auf Initiative des Gerhart-Hauptmann-Forums, die Porträt-Büste des jungen Gerhart Hauptmann. Foto: Stadt Erkner/Rusch
Erkner ist um eine Sehenswürdigkeit reicher: Seit wenigen Tagen steht auf dem Kirchvorplatz eine Büste, die den jungen Gerhart-Hauptmann zeigt.
Seit vielen Jahren bemühte sich das Gerhart-Hauptmann-Forum um ein solches Kunstwerk im öffentlichen Raum. Geschaffen wurde das Bronze-Werk von der Bildhauerin Sabina Grzimek und Kunstgießer Marc Krepp.
Es war der Wunsch des Forums den jungen Schriftsteller darzustellen, da Hauptmann auch als junger Mann vier Jahre lang, in den Jahren 1885 bis 1889 in Erkner mit seiner Familie lebte. Lothar Eysser, Sprecher des Forums, zitierte in seiner Festrede aus einem Brief vom 03. Dezember 1936 an den Erkneraner Bürgermeister Lübkes: „Ich habe vier Jahre in Erkner gewohnt und zwar für mich grundlegende Jahre. Mit der märkischen Landschaft auf innigste verbunden, schrieb ich dort „Fasching“, „Bahnwärter Thiel“ und mein erstes Drama „Vor Sonnenaufgang“. Die vier Jahre sind sozusagen die vier Ecksteine für mein Werk geworden.“ In seiner Autobiographie schrieb Hauptmann, dass der schriftstellerische Erfolg in Erkner begann und „vollendet wurde.“
Im Jahre 1958 entstand nach jahrelangen Bemühungen in Erkner eine kleine Gedenkstätte in der alten Villa Lassen, in der der Autor mit seiner Frau Marie lebte und in der seine drei Söhne aus der ersten Ehe geboren wurden. Aus der Gedenkstätte wurde später das Hauptmann-Museum.
Vor mehr als zehn Jahren gründeten Mitbürgerinnen und Mitbürger, allesamt kulturinteressiert, eine Projektgruppe, aus der das Gerhart-Hauptmann-Forum hervorging. Größtes Anliegen des Gremiums war es, für die Stadt Erkner den Zusatznamen „Gerhart-Hauptmann-Stadt“ zu erwirken. Seit einem Jahrzehnt trägt Erkner diesen Zusatznamen, der auch auf den Ortseingangsschildern lesbar ist.
Ein weiteres Anliegen, war die Errichtung eines Denkmals für den Dichter.
Um dieses Kunstwerk finanziell zu ermöglichen, hat das Forum zusammen mit der Gerhart-Hauptmann-Gesellschaft und dem Heimatverein Erkner e. V. zu Spenden aufgerufen. Erst durch die Spendenbereitschaft der TEWE Energiegesellschaft Erkner, der Wohnungsgesellschaft Erkner, der Sparkasse Oder-Spree, dem EDEKA-Center Erkner und des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg wurde die Büste überhaupt erst machbar. Ein besonderer Dank geht postum an Wolf Eberhard Winter, der sich anstelle für Blumenschmuck auf seinem Grab für eine Spende zugunsten der Porträt-Büste entschieden hatte, aber auch an die vielen Einzelspenden aus der Erkneraner Bevölkerung.
Die Enthüllung der Büste vor wenigen Tagen reiht sich ein in das Gedenken zum 160. Geburtstag des Schriftstellers und dem 110. Jahrestag der Verleihung des Nobelpreises für Literatur.
Musikalisch umrahmt wurde die feierliche Enthüllung, die von Lothar Eysser (Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung und Sprecher des Gerhart-Hauptmann-Forums) und Sigrid Riedel (Vorsitzende der Kunstfreunde Erkner e. V.) vorgenommen wurde, von Amelie Gongoll, Schülerin der Musikschule Erkner mit dem Stück „Somewhere over the rainbow“. Zudem erklang das „Nessun Dorma“ aus der Oper „Turandot“ von Giacomo Puccini, dargeboten von Felipe Rojas.