Katholische Kirche St. Bonifatius

Der erste katholische Gottesdienst der Gemeinde fand 1910 im heutigen Gerhart-Hauptmann-Museum statt. 1920 erwarb die katholische Gemeinde das Grundstück neben der Villa Lassen. Die dortige, ehemalige Militärbaracke wurde zur kleinen Kapelle „Maria Stella Maris” umgebaut. Sie war jedoch bald zu klein, sodass 1932 in der Nähe des Dämeritzsees eine neue Kirche gebaut wurde.

Das im neoromanischen Baustil errichtete Gotteshaus wurde „Sankt Bonifatius” benannt. Namensgeber war Wynfreth, ein Missionar und Kirchenreformer im Fränkischen Reich, der 1855 heiliggesprochen wurde. 1936 erhielt die Kirche eine Reliquie des Heiligen Bonifatius (Knochensplitter), die bis in die 1950er Jahre Anlass für Wallfahrten war. Die Weihung des Gotteshauses erfolgte erst im Jahre 1941.

Der Luftangriff 1944 hatte auch immense Schäden an Kirche und Pfarrhaus zur Folge. Der Kirchkeller aber blieb stehen und bot so den evangelischen und katholischen Glaubensgemeinden einen Ort, um die Gottesdienste im Wechsel durchzuführen. Der Wiederaufbau war erst 1949 abgeschlossen. Seitdem beherbergt die Kirche auch eine kleine Orgel der Orgelbaufirma Sauer. Sie wurde in den 1990er Jahren unter anderem mit den Metallpfeifen der ebenso von der Firma Sauer stammenden Orgel der Staatsoper Unter den Linden Berlin ausgebaut und 1997 eingeweiht.