Verbraucherinformation

Aktuelle Meldungen aus dem Energiebereich und Informationen zur Energiepreisentwicklung

Aktuelles

  • EEG-Umlage entfällt
  • Anteil von erneuerbaren Energien am Stromverbrauch
  • Heizen mit Holzpellets
  • Richtig heizen – und Probleme mit der Heizung (selbst) beheben
  • CO2-Preis
  • Stromverbrauch in privaten Haushalten
  • Insolvenz des Energielieferanten
  • Klimabilanz von E-Scooter-Sharing
  • E-Autos in Deutschland

EEG-Umlage entfällt

Gut 20 Jahre lang wurde Ökostrom mit der EEG-Umlage gefördert. Ab dem 1. Juli 2022 entfällt diese Umlage gemäß Erneuerbare-Energien-Gesetz. Energieversorger müssen die Preissenkung in Höhe von 4,43 Cent pro Kilowattstunde brutto mit der Jahresrechnung an ihre Kundschaft weitergeben. Verbraucher, die mit Strom heizen (Wärmepumpe, Nachtstromspeicherheizung), sollten am 30. Juni 2022 eine Zwischenablesung vornehmen und den Stand ihrem Stromanbieter mitteilen. Ohne Zwischenablesung wird der Zählerstand geschätzt.

Über den Entfall der EEG-Umlage und die neuen Preise müssen Stromanbieter Haushalte nicht gesondert informieren. Der Betrag, um den sich die Stromrechnung durch den Wegfall der Umlage mindert, ist in der Stromrechnung allerdings transparent auszuweisen.

Quelle:EEG-Umlage entfällt (verbraucherzentrale-brandenburg.de), 30.06.2022

Anteil von erneuerbaren Energien am Stromverbrauch

Erneuerbare Energien haben zwischen Januar und März 2022 50 Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland gedeckt - rund neun Prozentpunkte mehr als im Vorjahreszeitraum. Insgesamt wurden im ersten Quartal rund 73,1 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) Strom aus Windenergie, Sonnenenergie, Wasserkraft und anderen erneuerbaren Energieträgern erzeugt.

Insbesondere in den ersten beiden Monaten des Jahres waren die Erneuerbaren ungewöhnlich produktiv: Dank des stürmischen Wetters konnte im Februar eine Erneuerbaren-Quote von 62 Prozent erreicht werden. Im Januar lag sie bei 47 Prozent. Im März gab es weniger Wind, aber dafür mehr Sonnenstunden. Hier lag der Erneuerbaren-Anteil bei 41 Prozent.

Quelle: 50 Prozent des Stromverbrauchs | BDEW, 05.05.2022

Heizen mit Holzpellets

Holzpellets gelten als grüne Alternative zu herkömmlichen Heizmethoden. Denn beim Verbrennen der Holzreste wird nur die Menge CO2 freigesetzt, die der Baum zuvor beim Wachstum aus der Atmosphäre aufgenommen hat. Beim Verbrennen von Erdgas oder Öl hingegen wird Kohlendioxid freigesetzt, welches seit Millionen von Jahren gespeichert ist.

Pelletheizungen sind im Vergleich zu klassischen Heizungsanlagen allerdings etwas größer. Zudem wird Lagerraum für die Aufbewahrung der Holzpellets benötigt. Je höher der Wärmebedarf eines Gebäudes ist, desto eher rentiert sich die Anschaffung einer Pelletheizung.

Die Preise für Holzpellets haben sich in den letzten Monaten zwar erheblich verteuert, liegen aber weiterhin deutlich unter den Kosten für Erdgas. Der bundesweite Durchschnittspreis lag im Juli 2022 mit 507,83?Euro pro Tonne um 125,5?% über dem des Vorjahresmonats. Angesichts einer weiterhin zufriedenstellenden Rohstofflage in Deutschland ist die aktuelle Steigerung im Wesentlichen auf eine sprunghaft erhöhte Nachfrage durch die gestiegenen Preise bei fossilen Brennstoffen zurückzuführen. Außerdem schlagen sich Kostensteigerungen bei der Produktion und Anlieferung von Pellets nieder (Strompreise, Kraftstoffpreise).

Quellen: Umstieg auf Holz-Pellets? (verivox.de), 25.07.22,
Warum Holzpellets aktuell so teuer sind (tga-fachplaner.de), 07.06.2022

Richtig heizen - und Probleme mit der Heizung (selbst) beheben

Auf der Internetplattform heizspiegel.de finden Sie viele Tipps und Tools rund um das Thema Heizung. Hier gibt es die 10 besten Tipps, um Heizkosten durch richtiges Heizen und kleinere Maßnahmen zu senken. An anderer Stelle wird erklärt, wie Sie die häufigsten Heizungsprobleme selber lösen und wann ein/e Handwerker*in ran muss. Die Anleitungen sind auch für technische Laien einfach und verständlich formuliert.

Links: Richtig heizen: Die 10 besten Spartipps | Heizspiegel,
Die häufigsten Heizungsprobleme & ihre Lösungen | Heizspiegel, 01.07.2022

CO2-Preis

Seit 2021 erhebt der Gesetzgeber eine Abgabe auf den Ausstoß von Kohlendioxid. Am 1. Januar 2022 ist der CO2-Preis von 25 auf 30 Euro pro Tonne CO2 gestiegen. Die Abgabe umfasst die Sektoren Wärme und Verkehr - also Heizöl, Erdgas, Flüssiggas, Benzin und Diesel.

Wer mit Öl, Erdgas oder Fernwärme heizt, ist daher seit Jahresbeginn auch von den steigenden Kosten durch den CO2-Preis betroffen. Dieser verteuert den Liter Heizöl im Jahr 2022 um 9,5 Cent. Bei Erdgas werden 0,65 Cent pro Kilowattstunde aufgeschlagen.

Quelle: www.berliner-impulse.de/meldungen/1278-klima-und-umweltschutz, 05.01.2022
weiterer Link: CO2-Steuer 2022 gestiegen / Computer Bild, 22.02.2022  

Stromverbrauch in privaten Haushalten

Wie hat sich der Stromverbrauch von Haushalten in den vergangenen Jahren entwickelt?
Der Stromverbrauch der privaten Haushalte ist in den vergangenen zehn Jahren um mehr als neun Prozent gesunken – von 139,2 Terawattstunden (TWh) im Jahr 2009 auf 128 TWh im Jahr 2020.

Strom wird im Haushalt für sehr unterschiedliche Anwendungen verwendet. Dabei hat Informations- und Kommunikationstechnik – also TV, Computer, Spielekonsolen, Telefonie, Internet etc. – mit über 27 Prozent den größten Anteil am Stromverbrauch, gefolgt von Waschen und Trocknen mit gut 13 Prozent und Beleuchtung mit knapp 13 Prozent.

Der Anteil des Stromverbrauchs für Informations- und Kommunikationstechnik hat sich in den letzten 20 Jahren mehr als verdoppelt, da sich die Gerätevielfalt, Größe und Leistungsfähigkeit, der Ausstattungsbestand sowie die Nutzungsdauer in den Haushalten erhöht hat. Dagegen hat sich der Verbrauchsanteil von Kühl- und Gefriergeräten in diesem Zeitraum mit aktuell knapp 11 Prozent fast halbiert. Der Stromverbrauch variiert allerdings deutlich je nach Haushaltsgröße, Gebäudeart, Wohnfläche oder Ausstattungsgrad mit elektrischen Geräten.

Quelle: Energieeffizienz | BDEW, 28.06.2022

Insolvenz des Energielieferanten

Durch die aktuelle Lage auf dem Energiemarkt sind mehr Kunden als sonst von Insolvenzen Ihrer Lieferanten betroffen. Zu diesem Thema hat die Bundesnetzagentur eine hilfreiche Broschüre erstellt.

Die Insolvenz Ihres Anbieters berechtigt Sie nicht dazu, Ihre Zahlungen einzustellen, wenn Ihr Lieferant seine vertraglichen Pflichten weiterhin erfüllt. Liefert Ihr Energieversorger nicht mehr, werden Sie durch den örtlichen Grundversorger beliefert. Der Grundversorger ist das jeweilige Unternehmen, das die meisten Haushalte in einem Netzgebiet beliefert. Meistens sind das die örtlichen Stadtwerke. Den für Sie zuständigen Grundversorger können Sie bei Ihrem Netzbetreiber erfragen. Den Netzbetreiber finden Sie auf Ihrer Energierechnung.

Sobald Sie von der Insolvenz erfahren, sollten Sie

  • Ihren Zählerstand ablesen und mit Datum dokumentieren (z.B. durch ein Foto)
  • Zahlungen nur noch per Überweisung tätigen, Einzugsermächtigungen kündigen
  • eventuell geänderte Bankverbindung im Insolvenzverfahren beachten

Broschüre der Bundesnetzagentur: Insolvenz des Lieferanten (bundesnetzagentur.de)

Klimabilanz von E-Scooter-Sharing

Die elektrischen Tretroller sind seit zweieinhalb Jahren in Deutschland zugelassen und gelten als klimaschonende Mobilitätslösung. Laut einer Studie der Hochschule Zürich ist das Sharing-Modell jedoch eher schädlich für die CO2-Bilanz.

Das Forschungsteam der ETH Zürich sammelte drei Monate lang Positionsdaten, Buchungen sowie Umfragedaten in der Stadt Zürich. Die Studie zeigt, dass geteilte E-Scooter momentan hauptsächlich den Öffentlichen Nahverkehr, das Fahrrad und das Zu-Fuß-Gehen ersetzen. Und diese Fortbewegungsarten sind deutlich umweltfreundlicher als Elektroroller.

Zu unterscheiden ist zwischen Privatbesitz und dem Sharing-Modell. Geteilte E-Roller und E-Bikes emittieren mehr CO2 als die ersetzten Verkehrsmittel, während private E-Scooter und E-Bikes weniger CO2 emittieren. Das liegt unter anderem daran, dass private Scooter im Schnitt mehr als doppelt so lange im Einsatz bleiben, bevor sie gewartet oder ersetzt werden müssen.

Die Klimabilanz von E-Scooter-Sharing könnte durch eine sinnvolle Verzahnung mit dem ÖPNV zumindest verbessert werden. Insbesondere an den Stadträndern liegen die ÖPNV Stationen weit auseinander, weshalb dort öfter das Auto genutzt wird. Würden E-Scooter, E-Bikes und ÖPNV besser aufeinander abgestimmt, könnten sie gemeinsam eine attraktive Alternative zum PKW sein.

Quelle:Warum E-Scooter dem Klima mehr schaden als nützen | National Geographic, 03.01.2022

E-Autos in Deutschland

Die Anzahl an zugelassenen Elektroautos steigt kontinuierlich an. Am 1. April 2022 betrug sie rund 687.200. Je nach Definition werden auch Plug-In-Hybrid-Fahrzeuge (PHEV) als Elektroautos gezählt. Ihr Bestand belief sich am 1. April 2022 auf etwa 623.000. Insgesamt überschritt die Zahl der elektrisch angetriebenen Pkw damit deutlich die Marke von einer Million. Die Klimabilanz von Plug-in-Hybridfahrzeugen hängt wesentlich davon ab, wie häufig sie elektrisch gefahren werden.

Der Anteil der Elektrofahrzeuge am Pkw-Bestand in Deutschland lag 2021 bei circa 1,2 Prozent (inkl. PHEV). Allerdings steigt auch die Zahl der Vans und SUVs stark an. Durch die Nutzung größerer PKW werden Klimaerfolge im Fahrzeugsektor wieder gemindert.

Da Elektroautos derzeit noch vergleichsweise teuer sind, unterstützt der Staat die Anschaffung mit einer Förderung. Förderfähig ist der Erwerb eines Fahrzeuges, dessen Netto-Listenpreis für das Basismodell 65.000 Euro nicht überschreitet. Nach aktuellem Stand soll der Umweltbonus allerdings sinken.

Fahrzeugtyp

Umweltbonus bisher

Umweltbonus künftig

Elektroauto bis 40.000 €

6000 €

4500 €

Elektroauto über 40.000 €

5000 €

3000 €

Plug-in-Hybrid bis 40.000 €

4500 €

Abschaffung Ende 2022

Plug-in-Hybrid über 40.000 €

3750 €

Abschaffung Ende 2022

 

Quellen: Anzahl Elektroautos in Deutschland | Statista, 27.07.2022
            Elektroauto-Förderung: Alles zum Umweltbonus | ADAC, 26.07.2022

Entwicklung der Energiepreise

Grundsätzlich kann jeder Kunde seinen Energielieferer frei wählen. Insofern gelten für Erkner (und jeden anderen Ort) die vom jeweils ausgewählten Lieferer angebotenen Preise. Die folgende Grafik gibt eine Orientierung über die Preisrelationen in Erkner bei Wahl preisgünstiger Anbieter:

Bei den obigen Preisangaben für Erdgas und Strom ist zu beachten, dass es sich hier um Preise bei Abschluss neuer Verträge handelt. Laufende Vereinbarungen können deutlich darunter liegen. Haushaltsenergie hat sich jedoch generell in den letzten Monaten stark verteuert.

Holzbrennstoffe:

Die allgemeine Entwicklung wirkt sich derzeit auch auf die Preise für Holzbrennstoffe aus. In den vergangenen Jahren veränderten sich die Kosten für Pellets und Hackschnitzel nur wenig. Nun jedoch sind die Pelletpreise in der Region um Erkner von Dezember letzten Jahres bis Juni 2022 je nach Bestellmenge um 43 % bis 52 % gestiegen. Hackschnitzel kosten 73 % mehr. Auf Grund der stark gestiegenen Gaspreise ist der Preis pro Kilowattstunde für Holzbrennstoffe jedoch nach wie vor deutlich günstiger als für Erdgas.

Die folgende Grafik illustriert die deutschlandweite Preisentwicklung der letzten Jahre für die Hauptenergieträger beim Endverbraucher:

Für alle Energieträger setzte spätestens gegen Ende 2021 ein massiver Preisanstieg auf den Weltmärkten ein. Die Nachfrage nach Energie ist im Zuge der weltweiten wirtschaftlichen Erholung unerwartet schnell auf Vor-Corona-Niveau gestiegen. Daher haben die Großhandelspreise für die fossilen Brennstoffe Öl, Gas und Kohle stark angezogen.

Erdgas:

Die Preise für deutsche Erdgasimporte sind ab Mai 2021 massiv angestiegen und befinden sich im Jahr 2022 weiterhin auf einem extrem hohen Niveau. Zusätzlich unterliegen sie derzeit hohen Schwankungen. Im Mai 2021 lag der Preis für die reine Beschaffung auf dem Weltmarkt noch bei 1,8 Cent pro Kilowattstunde, im September 2022 bei beachtlichen 12,8 Cent. Im Oktober ist er dagegen wieder auf 6,75 ct/kWh gesunken.

Auch die Gaspreise für Heizkunden beim Abschluss neuer Verträge haben sind gegenüber Juli 2022 je nach Verbrauch um rund 20 bis 40 % gesunken.

Auch der 2021 eingeführte CO2-Preis wirkt sich leicht verteuernd aus. Im Jahr 2022 liegt er bei 0,65 Cent netto pro Kilowattstunde für Erdgas. Darüber hinaus wurden höhere Netzgebühren fällig.

Strom:

Die drastisch gestiegenen Gaspreise wirken sich auch auf den Strompreis aus. Da Gas nicht nur zum Heizen, sondern auch zur Stromerzeugung in Gaskraftwerken genutzt wird, treibt dies auch die Preise an den Strombörsen in die Höhe. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind die Strompreise für Verbraucher ab Ende 2021 deutlich gestiegen. Im Juni 2022 lag der Preis bundesweit durchschnittlich um 17 % höher als im Vorjahresmonat.

Bei Abschluss neuer Verträge sind die Preise in Erkner im Zeitraum von Juni 2022 bis Dezember 2022 je nach Abnahmemenge allerdings um rund 5 % gesunken.

Positiv wirkt sich der Wegfall der EEG-Umlage ab Juli 2022 aus. Dadurch reduziert sich der Strompreis etwas. Die Positionen Umlagen, Steuern und Netznutzungsgebühren machen etwa die Hälfte des gesamten Strompreises aus.

Heizöl:

Die Preisentwicklung von Heizöl ist regelmäßig am stärksten von internationalen Krisen und Spekulationen betroffen und entsprechend unstet. Wie die Grafik der Verbraucherpreise am Beispiel des Standortes Berlin zeigt, gab es nach einem deutlichen Preisverfall im Jahr 2020 durch geringe Nachfrage eine Normalisierung des Preisniveaus in 2021. Seit Ende des Jahres sind die Preise jedoch massiv gestiegen. Im Dezember 2021 kostete der Hektoliter Heizöl noch durchschnittlich 68 Euro. Im März 2022 war der Preis auf ein Höchstniveau von fast 138 Euro angestiegen. Danach bewegt er sich auf hohem Niveau.

Eine wesentliche Ursache für steigende Erdölpreise auf dem Weltmarkt ist in einem begrenzten Angebot bei einer zugleich anziehenden Nachfrage zu sehen. Im Jahr 2022 schlägt sich die CO2-Abgabe mit insgesamt 9,5 Cent pro Liter bzw. 9,50 Euro netto pro Hektoliter auf den Heizölpreis nieder.

Fernwärme:

Auch die Fernwärmepreise sind gestiegen. Da Erdgas weiterhin der bestimmende Energieträger für die Wärmeversorgung ist, folgen sie dem Trend der Gaspreise. Die Preissteigerung für Fernwärme fällt aber bisher noch deutlich moderater aus als beim Gas. Der Grund hierfür: Die Berechnung der Preise erfolgt über Preisanpassungsformeln, die die Verteuerung der einzelnen Energieträger zeitversetzt weitergeben. Vergleicht man die Preise von November 2022 mit dem Vorjahresmonat, so ergibt sich ein durchschnittlicher Anstieg von rund 52 %.

Quellen: Statistisches Bundesamt, Mineralölwirtschaftsverband, C.A.R.M.E.N. e. V., www.energieverbraucher.de (Flüssiggas), www.gas24.de (Erdgas als Kraftstoff), BAFA (Grenzübergangspreise Erdgas), www.verivox.de, Leipziger Stadtwerke, eigene Recherchen