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© Stadt Erkner I Stefan Günther

Gedenkorte

Die Geschehnisse beider Weltkriege hatten großen Einfluss auf die Entwicklung und vor allem das heutige Aussehen Erkners. Am prägendsten war wohl der Bombenangriff am 8. März 1944, durch den nicht nur mehr als 230 Menschen getötet wurden, sondern auch große Teile des alten Ortszentrums und des Gebiets um den Bahnhof zerstört wurden. 

Im Rahmen einer mahnenden Erinnerungskultur gibt es daher mehrere Denkmäler, die den Geschehnissen und Opfern Tribut zollen. An Jahrestagen gibt es außerdem öffentliche Gedenkveranstaltungen und Kranzniederlegungen. Zudem ist auch der städtische Friedhof ein zentraler Ort des Gedenkens. Zum einen haben hier einige Gedenktafeln ihren Platz gefunden, zum anderen sind hier lokal-historische Grabstätten zu finden.

Friedhof

Der erste Friedhof der Gemeinde wurde um 1860 unmittelbar neben dem ersten Schulhaus der Gemeinde errichtet. Der neue, heutige Friedhof an der Gerhart-Hauptmann-Straße wurde 1888 angelegt. Sein Bild prägen heute die in mehreren Etappen errichtete Klinker-Mauer, die unweit des Haupteingangs gelegene Kapelle sowie ein weitläufiges, parkähnliches Areal.

Einige lokal bedeutende Persönlichkeiten haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden, einmal im Jahr gibt es eine entsprechende Führung. Ganzjährig können die Grabstätten, wie von Chemiker Dr. Max Johannes Weger oder Schriftstellerin Helga M. Novak, aber auch auf einem eigenen, behutsamen Erkundungsgang besichtigt werden.

Eingangstür Friedhofskapelle
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Grabstelle Marie Heinze
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Innenraum Friedhofskapelle
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Hauptweg Baumallee auf dem Friedhof
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Kontakt

Stadt Erkner
Ressort 32 I Ordnung & Umwelt
SB Friedhofsverwaltung I Hunde 
Herr Menschel
Friedrichstraße 6 - 8
15537 Erkner

Telefon +49 3362 795-133
Fax +49 3362 795-29 133
menschel@erkner.de

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Dienstag

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Flakensteg

Der Flakensteg, eine genietete Stahlfachwerkbrücke, wurde der Gemeinde 1918 von den Rütgerswerken übergeben. Sie ermöglichte eine schnellere Überquerung des Gewässers zwischen Bakelit- und Teerwerk.

Während des Angriffs im Zweiten Weltkrieg wurde der Flakensteg, ursprünglich Weddigensteg, zerstört und 1946 notdürftig instandgesetzt. Infolge mangelnder Instandhaltung zu DDR-Zeiten wurde die Brücke 2006 wegen Einsturzgefahr gesperrt. Im gleichen Jahr wurde sie auch unter Denkmalschutz gestellt. 2009 wurde die marode Brücke an Land gehoben.

© Historisches Stadtarchiv Erkner I unbekannt
Flakensteg
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Gedenkstätten

Denkmal 1. Weltkrieg

Bereits 1928 wurde an der Kreuzung Neu Zittauer Straße / Hohenbinder Weg ein Kriegerdenkmal in Erinnerung an die 158 im Ersten Weltkrieg gefallenen Erkneraner:innen angelegt. Der Entwurf stammt vom Berliner Architekten Friedrich Brinkmann, einem Vertreter des Expressionismus. Viele seiner Bauten stehen heute unter Denkmalschutz. 

Neu Zittauer Straße / Hohenbinder Weg

Denkmal Erster Weltkrieg
© Stadt Erkner
Erinnerungsstätte
© Stadt Erkner

Erinnerungsstätte

1994 wurde auf der Fläche an der Kreuzung Neu Zittauer Straße / Hohenbinder Weg zudem die zentrale Erinnerungsstätte für die Opfer von Krieg, Faschismus und Gewaltherrschaft eingeweiht. Das steinerne Mahnmal mit den Worten „Vergesst es nie" wurde 2015 saniert. 

Neu Zittauer Straße / Hohenbinder Weg 

Gedenkstätte 8. März 1944

1984 wurde den Opfern des Bombenangriffs auf Erkner am 8. März 1944 eine Gedenkstätte auf dem Friedhof gewidmet. Am Ende der Freifläche des ehemaligen Gräberfelds mahnt seither ein Gedenkstein Einwohner:innen und Gäste. 

Gerhart-Hauptmann-Straße 26

Gedenkstätte
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Gedenktafeln
© Stadt Erkner

Gedenktafeln 2. Weltkrieg

Zwei weitere Gedenktafeln für die Opfer des Zweiten Weltkriegs in Erkner wurden 2001 auf dem Friedhof errichtet. 

Gerhart-Hauptmann-Straße 26

Sowjetisches Ehrenmal

Angrenzend an den historischen Schulstandort (Neu Zittauer Straße / Buchhorster Straße) wurde auf einer angerartigen Freifläche 1946 das Sowjetische Ehrenmal errichtet. Der aus Beton und Kunststein beschaffene Obelisk trägt Gedenktafeln für 34 im Kampf gefallene Soldaten und Offiziere der Roten Armee. 

Eine Inschrift mahnt „Ewiger Ruhm den im Kampf für die Freiheit und Unabhängigkeit unserer sozialistischen Heimat gefallenen Helden". Der unter Denkmalschutz stehende Ehrenfriedhof wurde 1984/85 umgestaltet.

Neu Zittauer Straße / Buchhorster Straße

Sowjetisches Ehrenmal
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Stolpersteine Karfunkelstein
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Stolpersteine Putziger
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STOLPERSTEINE

Das Projekt "Stolpersteine" wurde 1992 von dem Berliner Künstler Gunter Demnig ins Leben gerufen. In Gedenken an und als Mahnmale für das Schicksal verfolgter Mitbürger:innen zur Zeit des Nationalsozialismus werden im Zuge des Projekts kleine Gedenktafeln im Boden eingelassen. Die Messingtafeln, auf Pflastersteinen befestigt, werden von Hand mit Angaben zu den betreffenden Personen und deren Schicksal beschriftet. Meist sind die Stolpersteine unmittelbar vor den letzten Wohnhäusern der Opfer im Boden eingelassen. 

Im Laufe der Zeit wurde das Projekt europaweit ausgeweitet – es gibt mehr als 75.000 Stolpersteine – und ist zum größten dezentralen Mahnmal der Welt geworden. In Erkner gibt es bisher 20 solcher Tafeln, die ersten Verlegungen fanden 2006 statt.

Friedrichstraße 46

BRUNO DYMAK
Jg. 1898
ausgewiesen 1943 Richtung Osten

LINA DYMAK, GEB. SCHACHNE
Jg. 1862
deportiert 1942 (Theresienstadt)
Ermordet in Minsk

HENRIETTE DYMAK
Jg. 1894
deportiert 1943 (Auschwitz)

Siedlerweg 14

DR. EGON HÖNIGSBERG
Jg. 1899
Flucht 1933 (Palästina) 
überlebt

GABRIELE HÖNIGSBERG
Jg. 1928
Flucht 1933 (Palästina) 
überlebt

RUTH HÖNIGSBERG
Geb. Frankenstein
Jg. 1902
Flucht 1933 (Palästina) 
überlebt

SULAMITH HÖNIGSBERG
Jg. 1925
Flucht 1933 (Palästina) 
überlebt

Friedrichstraße 9

ALFRED WILLY KARFUNKELSTEIN
Jg. 1894
verhaftet 1938
(KZ Oranienburg)
versteckt überlebt

IRMA LUISE KARFUNKELSTEIN
Geb. Golz
Jg. 1892
überlebt

Woltersdorfer Landstraße 50 

ADOLF PAUL PUTZIGER
Jg. 1921
Flucht 1940 (Sowjetunion, Shanghai, USA)

FRIEDA EMMA PUTZIGER
Jg. 1891
gedemütigt / entrechtet
Zwangsverkauf von Haus und Grundstück
mit Hilfe überlebt

FRITZ BRUNO PUTZIGER
Jg. 1889
"Schutzhaft" 1938 (Sachsenhausen)
zurückgestellt vor Deportation
mit Hilfe überlebt

URSULA ALICE PUTZIGER
Jg. 1922
gedemütigt / entrechtet
mit Hilfe überlebt

Ahornallee 34 

ALFRED SELIGMANN
Jg. 1877
deportiert (Auschwitz)
ermordet 18.07.1943

EVA SELIGMANN
Jg. 1912
Flucht (England)
überlebt

MARGARETE SELIGMANN
Geb. Fritz
überlebt

RAIMUND SELIGMANN
Jg. 1914
Flucht in den Tod

Sonnenweg 4 

HERTA STRIEM
Jg. 1900 
deportiert 1942
ermordet in Riga

Sonnenweg 4 

ELLY WACHTEL
Jg. 1895
deportiert 1942 (Theresienstadt)
ermordet in Auschwitz)