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13.11.2025

Stilles Gedenken                                 

Bürger:innen zeigen Gesicht

Im Beisein von Vertretern des öffentlichen Lebens gedachte die Stadt Erkner am 9. November 2025 den Ereignissen der Reichspogromnacht. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brannten nicht nur die Synagogen in Deutschland - es begann die Vernichtung des jüdischen Lebens in Deutschland.

Die Gedenkrede hielt Lothar Eysser, Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung Erkner und gab darin zu Bedenken, dass Jüdinnen und Juden sich heutzutage erneut in Deutschland nicht sicher fühlen. Er schlug eine Brücke von der derzeitigen Bundesministerin Karin Prien zum hessischen Generalstaatsanwalt Fritz Bauer. Dieser setzte sich in seinem beruflichen Leben für eine öffentliche Auseinandersetzung und Aufarbeitung des Nationalsozialismus ein. Ein Thema, dass nicht an Aktualität verloren hat.

Bürgermeister Henryk Pilz bedankte sich bei allen Anwesenden nicht nur für ihr Kommen, sondern vor allem, dass sie Gesicht gezeigt haben und forderte auf, nicht zu schweigen. "Dinge, die damals in unserem Land passierten, dürfen sich nicht wiederholen," so Pilz weiter.

Die beiden Vertreter der christlichen Kirchen in Erkner, Pfarrer Carsten Schwarz und Pfarrer Hansjörg Blattner, luden anschließend traditionell zum gemeinsamen Nagelkreuzgebet ein, bevor die Gebinde niedergelegt wurden und mit einer Schweigeminute für die Opfer der Reichspogromnacht das Stille Gedenken endete.